2012-05-15 20:01:30
La Stampa - PressEurop
As speculation rages about a Greek exit from the eurozone, we must grasp that the country cannot survive without the single currency and that Europe cannot afford to let it leave. That's why everyone should put their cards openly on the table.
The voters' verdict is already in across several countries and regions: the cure based strictly on austerity within the eurozone has failed. What needs to be done now is to take that reality on board and to start negotiations that promise to be trying and that may lead to awkward compromises.
Greece, though, must be ready for anything. And it must distinguish between the reality and the threats and blackmail that are flying about at the moment.
Return of the drachma
Point one. Greece cannot survive on its own. Without the aid from Europe and the International Monetary Fund (IMF), it will very soon run out of money to pay its civil servants' salaries and to import what it needs for survival, starting with food and oil.
Point two. After the restructuring imposed on private creditors, almost half of Greece's debt is today held by Europe and the International Monetary Fund. If Greece doesn't pay, therefore, it will be mainly the taxpayers in the eurozone – i.e. all of us, at a thousand euros each, according to a rough estimate – who will be out of pocket.
Point three. The return to the drachma would be advantageous only in the imagination of poorly informed economists, mostly Americans. It now transpires that the George Papandreou government had commissioned a study that showed that even the two sectors that bring Greece its most significant revenues, tourism and shipping, would not be much better off with a devalued currency.
Point four. The real unknown is what collateral damage – apart from the failure to pay its debt – a possible bankruptcy of Greece would cause other countries in the eurozone. First of all, the spread with German treasury bonds could only go up. Certainly, the consequences would not have the same weight for everyone, falling harder on small countries, starting with Portugal, then Spain and Italy, and lighter on Germany.
Solidarity or rock-bottom?
There is no definite answer in the minds of the ministers of the Eurogroup that met in Brussels on May 14 to the question: should more support be held out to Greece, or should it be left to hit rock-bottom? At first glance, at least for Italy, solidarity seems cheaper than refusing to help; peering into the future, a Greece that has not been stabilised would become a ball and chain.
Since two political crises are intertwining here, one that affects the decision-making mechanisms of Europe and the other the Greek political parties, it's time to think about the alternatives that need weighing up, and to deploy a political rationale in doing so.
In Athens, a political system is collapsing. One must ask if the defeat of the two parties that previously dominated – New Democracy and the Socialists – is due to the tight deadlines demanded by Europe to clean up its debt or to the unfair and inefficient distribution of sacrifices, which continues to protect the clientele and interests of the powerful.
Digging deep
Europe had called for shorter deadlines than the IMF was demanding precisely because Europe was wary of the politicians who were in power in Athens. And now Europe is wary of the Greek voters as well. Their votes have shifted to politicians from emerging movements, who are however telling them a lie: that Greece can blackmail other countries more effectively by threatening to drag them down into the abyss too if they fail to open their wallets yet again.
To confront these illusions, it is up to Germany and other countries demanding austerity to show that blackmail leads nowhere, because they themselves will not fall into the abyss. They need rather to come clean and set out exactly what acts of solidarity they would be willing to perform for other countries weakened by the crisis in the event that Athens does form a government bent on a tug-of-war. Otherwise, telling the Greeks to "sink or swim" would prove to be a bluff – one that the markets are already tending to believe.
Der Euro-Ausstieg: ein Bluff
Während eifrig über einen eventuellen Austritt Griechenlands aus der Eurogruppe spekuliert wird, sollte man bedenken, dass das Land nicht ohne die Gemeinschaftswährung überleben und Europa sich einen derartigen Austritt nicht leisten kann. Deshalb sollten alle mit offenen Karten spielen.
In mehreren Ländern und Teilen Europas haben die Wähler entschieden: Die rein auf Sparmaßnahmen basierende Kur für die Eurozone ist gescheitert. Jetzt heißt es, dies zu akzeptieren und mühsame Verhandlungen aufzunehmen, die zu möglicherweise umständlichen Kompromissen führen.
Doch Griechenland muss sich auf jede Eventualität vorbereitet sein. Man sollte aber auch den Wahrheitsgehalt der Drohungen und Erpressungsversuche beider Seiten hinterfragen.
Vier Wahrheiten über Griechenland
Punkt eins. Griechenland kann nicht aus eigener Kraft überleben. Ohne die Hilfen der Europäischen Union und des Internationalen Währungsfonds, wird es dem Land bald an Geld fehlen, um die Gehälter Staatsbediensteten zu bezahlen oder im Ausland das Notwendigste zum Überleben einzukaufen, an erster Stelle Nahrungsmittel und Öl.
Punkt zwei. Nach den von den Gläubigern durchgesetzten Umstrukturierungen liegt ungefähr die Hälfte der griechischen Staatsschulden in den Händen der EU oder des IWF.
Sollte Griechenland also nicht mehr zahlen können, werden es vor allem die Steuerzahler der Eurogruppe sein, wir alle also, die zur Kasse gebeten werden (in Höhe von schätzungsweise rund 1000 Euro pro Einwohner).
Punkt drei. Eine Rückkehr zur Drachme ist nur in der Phantasie schlecht informierter, meist amerikanischer Ökonomen attraktiv. Unlängst wurde eine Studie bekannt, die unter der Regierung von Giorgos Panpandrou in Auftrag gegeben wurde, und die besagt, dass selbst die Branchen, welche Griechenland die wichtigsten Einnahmen bescheren – Handelsschifffahrt und Tourismus – kaum von einer abgewerteten Währung profitieren würden.
Punkt vier. Die Kollateralschäden, die durch eine eventuelle Pleite Griechenlands für die anderen Länder der Eurogruppe entstehen würden – abgesehen von der Nichtzahlung der Schulden – sind die eigentliche Unbekannte.
Zuerst würde das Differential mit deutschen Staatsanleihen (Spread) unweigerlich wachsen. Die Folgen wären sicherlich nicht für alle gleich gravierend: Es würde die schwachen Länder, angefangen bei Portugal, Spanien und Italien stärker belasten und Deutschland weniger.
Es gibt keine klare Antwort auf die Frage, welche sich alle Minister der Eurogruppe bei ihrem Treffen am 14. Mai in Brüssel gestellt haben: Soll man Griechenland weiterhin helfen oder soll man es untergehen lassen? Auf dem ersten Blick scheint – zumindest für Italien – die Solidarität günstiger als die Ablehnung. Doch mit Blick auf die Zukunft muss man sagen, dass ein nicht saniertes Griechenland für die Union ein Klotz am Bein wäre.
Zwei Krisen verflechten sich
Zwei politische Krisen verflechten sich. Einerseits die Krise des Entscheidungsprozesses innerhalb der Union und andererseits die innenpolitische Krise in Griechenland. Es ist höchste Zeit, über Alternativen nachzudenken, und zwar mit politischem Scharfsinn.
In Athen bricht ein politisches System zusammen. Man muss sich fragen, ob die Niederlage der beiden bisher dominierenden Parteien – Neue Demokratie und Sozialisten – von einem von der EU geforderten zu knapp berechneten Zeitraum zum Schuldenabbau herrühren, oder aber von der ungerechten und ineffizienten Verteilung der notwendigen Opfer, welche die Mächtigen du ihre Klientel verschont.
Europa hatte genau deshalb einen kürzeren Zeitraum gefordert als der IWF, weil man den Politkern und der Regierung nicht traute. Heute traut man auch den Wählern nicht mehr, die sich mehr und mehr Politkern aus neuen Gruppierungen zuwenden, die ihnen eine Lüge nach der anderen auftischen, wie djene, dass man die anderen Länder erpressen könne, indem man androht, Griechenland werde sie mit in den Abgrund ziehen, wird nicht erneut in die Tasche gegriffen.
Kampf gegen Luftschlösser
Um gegen diese Luftschlösser anzugehen, müssen Deutschland und die strengen Länder zeigen, dass solche Erpressungsversuche nutzlos sind. Wir werden uns nicht mit in den Abgrund ziehen lassen. Die Karten müssen auf den Tisch.
Es muss gesagt werden, wie die Solidarität für die anderen von der Krise geschwächten Länder aussehen sollte, falls sich in Griechenland eine Regierung bilden sollte, welche die Kraftprobe sucht.
Denn sonst würde das „Friss oder stirb“ an die Griechen sich rasch als ein Bluff herausstellen. Ein Bluff, von dem die Finanzmärkte bereits auszugehen scheinen.
Aus dem Italienischen von Jörg Stickan
La sortie de l’euro, c’est du bluff
Au moment où les spéculations sur la sortie de la Grèce de la zone euro vont bon train, il faut comprendre qu’Athènes ne peut survivre sans la monnaie unique et que l’Europe ne peut se permettre qu’elle en sorte. Voilà pourquoi chacun doit jouer cartes sur table.
Dans plusieurs pays et régions, le verdict des électeurs est tombé : la cure uniquement à base d’austérité appliquée au sein de la zone euro est un échec. Il s’agit maintenant de l'entériner et d’engager des négociations qui s’annoncent éprouvantes, au risque de trouver des compromis maladroits. Mais pour la Grèce, il est urgent d’être prêt à tout. Et de distinguer les menaces des chantages qui s’échangent en ce moment.
Retour à la drachme
Premier point. La Grèce n’est pas en mesure de survivre par elle-même. Sans les aides de l’Europe et du Fonds monétaire international (FMI), elle manquera très vite d’argent pour payer les salaires des fonctionnaires et pour acheter à l’étranger ce dont elle a besoin pour sa survie, à commencer par les produits alimentaires et le pétrole.
Deuxième point. Après la restructuration imposée aux créanciers privés, aujourd’hui près de la moitié de la dette grecque est entre les mains de l’Europe ou du Fond monétaire international. Donc, si la Grèce ne paie pas, ce sont surtout les contribuables des pays de la zone euro, c’est-à-dire nous tous (un millier d’euros par tête, selon une estimation sommaire), qui en seront de notre poche.
Troisième point. Le retour à la drachme ne serait avantageux que dans l’imagination d’économistes peu informés, américains pour la plupart. On a appris récemment que le gouvernement de Georges Papandréou avait commandité une étude d’où il ressortait que même les deux secteurs qui procurent à la Grèce ses revenus les plus importants, le tourisme et la marine marchande, ne seraient guère avantagés par une monnaie dévaluée.
Quatrième point. La véritable inconnue est celle des dommages collatéraux que – outre le non paiement de la dette – une éventuelle banqueroute de la Grèce causerait aux autres pays de la zone euro. En premier lieu, le différentiel avec les bons du trésor allemands ne manquerait pas de se creuser. Certes, les conséquences n’auraient pas le même poids pour chacun : elles seraient plus lourdes pour les pays faibles, à commencer par le Portugal, puis l’Espagne, et l’Italie. Plus légères pour l’Allemagne.
La solidarité ou le déni
Il n’y a pas de réponse évidente à la question que se posent tous les ministres de l’Eurogroupe qui se sont réunis le 14 mai à Bruxelles : faut-il soutenir davantage la Grèce ou la laisser couler à pic ? À première vue, du moins pour l’Italie, la solidarité semble moins coûteuse que le déni ; et pourtant, si on regarde vers l’avenir, une Grèce non assainie deviendrait un boulet.
Étant donné que deux crises politiques s’entremêlent, l’une qui concerne les mécanismes de décision de l’Europe, l’autre les partis grecs, Il serait temps de réfléchir sur les alternatives à envisager, et ce à travers un raisonnement politique.
À Athènes, un système politique s’effondre. Il faut se demander si la défaite des deux partis jusque là dominants – la Nouvelle Démocratie et les socialistes – est due aux délais trop courts exigés par l’Europe pour assainir sa dette ou à la distribution inique et inefficace des sacrifices nécessaires, qui continue à protéger les clientèles et les puissants.
La main au portefeuille
L’Europe avait réclamé des délais plus courts que ceux du FMI précisément parce qu’elle se méfiait des hommes politiques au pouvoir à Athènes. A présent, elle se méfie aussi des électeurs. Leurs votes se sont déplacés vers les politiciens des mouvements émergents, mais qui racontent des mensonges : que la Grèce peut faire chanter les autres pays plus efficacement, en menaçant de les entraîner dans le gouffre s’ils ne mettent pas la main une fois de plus au portefeuille.
Contre ces illusions, c’est à l’Allemagne et aux autres pays rigoristes de démontrer que le chantage est vain, parce que nous, nous ne tomberons pas dans le gouffre. Il leur faut plutôt jouer cartes sur table, en précisant quels gestes de solidarité ils seraient prêts à faire en direction des autres pays fragilisés par la crise, dans le cas où se formerait à Athènes un gouvernement décidé au bras de fer. Sinon, dire aux Grecs “marche ou crève” se révélerait un bluff, ce que les marchés ont déjà tendance à croire.
Traduction : Françoise Liffra
InfoGnomon
As speculation rages about a Greek exit from the eurozone, we must grasp that the country cannot survive without the single currency and that Europe cannot afford to let it leave. That's why everyone should put their cards openly on the table.
The voters' verdict is already in across several countries and regions: the cure based strictly on austerity within the eurozone has failed. What needs to be done now is to take that reality on board and to start negotiations that promise to be trying and that may lead to awkward compromises.
Greece, though, must be ready for anything. And it must distinguish between the reality and the threats and blackmail that are flying about at the moment.
Return of the drachma
Point one. Greece cannot survive on its own. Without the aid from Europe and the International Monetary Fund (IMF), it will very soon run out of money to pay its civil servants' salaries and to import what it needs for survival, starting with food and oil.
Point two. After the restructuring imposed on private creditors, almost half of Greece's debt is today held by Europe and the International Monetary Fund. If Greece doesn't pay, therefore, it will be mainly the taxpayers in the eurozone – i.e. all of us, at a thousand euros each, according to a rough estimate – who will be out of pocket.
Point three. The return to the drachma would be advantageous only in the imagination of poorly informed economists, mostly Americans. It now transpires that the George Papandreou government had commissioned a study that showed that even the two sectors that bring Greece its most significant revenues, tourism and shipping, would not be much better off with a devalued currency.
Point four. The real unknown is what collateral damage – apart from the failure to pay its debt – a possible bankruptcy of Greece would cause other countries in the eurozone. First of all, the spread with German treasury bonds could only go up. Certainly, the consequences would not have the same weight for everyone, falling harder on small countries, starting with Portugal, then Spain and Italy, and lighter on Germany.
Solidarity or rock-bottom?
There is no definite answer in the minds of the ministers of the Eurogroup that met in Brussels on May 14 to the question: should more support be held out to Greece, or should it be left to hit rock-bottom? At first glance, at least for Italy, solidarity seems cheaper than refusing to help; peering into the future, a Greece that has not been stabilised would become a ball and chain.
Since two political crises are intertwining here, one that affects the decision-making mechanisms of Europe and the other the Greek political parties, it's time to think about the alternatives that need weighing up, and to deploy a political rationale in doing so.
In Athens, a political system is collapsing. One must ask if the defeat of the two parties that previously dominated – New Democracy and the Socialists – is due to the tight deadlines demanded by Europe to clean up its debt or to the unfair and inefficient distribution of sacrifices, which continues to protect the clientele and interests of the powerful.
Digging deep
Europe had called for shorter deadlines than the IMF was demanding precisely because Europe was wary of the politicians who were in power in Athens. And now Europe is wary of the Greek voters as well. Their votes have shifted to politicians from emerging movements, who are however telling them a lie: that Greece can blackmail other countries more effectively by threatening to drag them down into the abyss too if they fail to open their wallets yet again.
To confront these illusions, it is up to Germany and other countries demanding austerity to show that blackmail leads nowhere, because they themselves will not fall into the abyss. They need rather to come clean and set out exactly what acts of solidarity they would be willing to perform for other countries weakened by the crisis in the event that Athens does form a government bent on a tug-of-war. Otherwise, telling the Greeks to "sink or swim" would prove to be a bluff – one that the markets are already tending to believe.
Der Euro-Ausstieg: ein Bluff
Während eifrig über einen eventuellen Austritt Griechenlands aus der Eurogruppe spekuliert wird, sollte man bedenken, dass das Land nicht ohne die Gemeinschaftswährung überleben und Europa sich einen derartigen Austritt nicht leisten kann. Deshalb sollten alle mit offenen Karten spielen.
In mehreren Ländern und Teilen Europas haben die Wähler entschieden: Die rein auf Sparmaßnahmen basierende Kur für die Eurozone ist gescheitert. Jetzt heißt es, dies zu akzeptieren und mühsame Verhandlungen aufzunehmen, die zu möglicherweise umständlichen Kompromissen führen.
Doch Griechenland muss sich auf jede Eventualität vorbereitet sein. Man sollte aber auch den Wahrheitsgehalt der Drohungen und Erpressungsversuche beider Seiten hinterfragen.
Vier Wahrheiten über Griechenland
Punkt eins. Griechenland kann nicht aus eigener Kraft überleben. Ohne die Hilfen der Europäischen Union und des Internationalen Währungsfonds, wird es dem Land bald an Geld fehlen, um die Gehälter Staatsbediensteten zu bezahlen oder im Ausland das Notwendigste zum Überleben einzukaufen, an erster Stelle Nahrungsmittel und Öl.
Punkt zwei. Nach den von den Gläubigern durchgesetzten Umstrukturierungen liegt ungefähr die Hälfte der griechischen Staatsschulden in den Händen der EU oder des IWF.
Sollte Griechenland also nicht mehr zahlen können, werden es vor allem die Steuerzahler der Eurogruppe sein, wir alle also, die zur Kasse gebeten werden (in Höhe von schätzungsweise rund 1000 Euro pro Einwohner).
Punkt drei. Eine Rückkehr zur Drachme ist nur in der Phantasie schlecht informierter, meist amerikanischer Ökonomen attraktiv. Unlängst wurde eine Studie bekannt, die unter der Regierung von Giorgos Panpandrou in Auftrag gegeben wurde, und die besagt, dass selbst die Branchen, welche Griechenland die wichtigsten Einnahmen bescheren – Handelsschifffahrt und Tourismus – kaum von einer abgewerteten Währung profitieren würden.
Punkt vier. Die Kollateralschäden, die durch eine eventuelle Pleite Griechenlands für die anderen Länder der Eurogruppe entstehen würden – abgesehen von der Nichtzahlung der Schulden – sind die eigentliche Unbekannte.
Zuerst würde das Differential mit deutschen Staatsanleihen (Spread) unweigerlich wachsen. Die Folgen wären sicherlich nicht für alle gleich gravierend: Es würde die schwachen Länder, angefangen bei Portugal, Spanien und Italien stärker belasten und Deutschland weniger.
Es gibt keine klare Antwort auf die Frage, welche sich alle Minister der Eurogruppe bei ihrem Treffen am 14. Mai in Brüssel gestellt haben: Soll man Griechenland weiterhin helfen oder soll man es untergehen lassen? Auf dem ersten Blick scheint – zumindest für Italien – die Solidarität günstiger als die Ablehnung. Doch mit Blick auf die Zukunft muss man sagen, dass ein nicht saniertes Griechenland für die Union ein Klotz am Bein wäre.
Zwei Krisen verflechten sich
Zwei politische Krisen verflechten sich. Einerseits die Krise des Entscheidungsprozesses innerhalb der Union und andererseits die innenpolitische Krise in Griechenland. Es ist höchste Zeit, über Alternativen nachzudenken, und zwar mit politischem Scharfsinn.
In Athen bricht ein politisches System zusammen. Man muss sich fragen, ob die Niederlage der beiden bisher dominierenden Parteien – Neue Demokratie und Sozialisten – von einem von der EU geforderten zu knapp berechneten Zeitraum zum Schuldenabbau herrühren, oder aber von der ungerechten und ineffizienten Verteilung der notwendigen Opfer, welche die Mächtigen du ihre Klientel verschont.
Europa hatte genau deshalb einen kürzeren Zeitraum gefordert als der IWF, weil man den Politkern und der Regierung nicht traute. Heute traut man auch den Wählern nicht mehr, die sich mehr und mehr Politkern aus neuen Gruppierungen zuwenden, die ihnen eine Lüge nach der anderen auftischen, wie djene, dass man die anderen Länder erpressen könne, indem man androht, Griechenland werde sie mit in den Abgrund ziehen, wird nicht erneut in die Tasche gegriffen.
Kampf gegen Luftschlösser
Um gegen diese Luftschlösser anzugehen, müssen Deutschland und die strengen Länder zeigen, dass solche Erpressungsversuche nutzlos sind. Wir werden uns nicht mit in den Abgrund ziehen lassen. Die Karten müssen auf den Tisch.
Es muss gesagt werden, wie die Solidarität für die anderen von der Krise geschwächten Länder aussehen sollte, falls sich in Griechenland eine Regierung bilden sollte, welche die Kraftprobe sucht.
Denn sonst würde das „Friss oder stirb“ an die Griechen sich rasch als ein Bluff herausstellen. Ein Bluff, von dem die Finanzmärkte bereits auszugehen scheinen.
Aus dem Italienischen von Jörg Stickan
La sortie de l’euro, c’est du bluff
Au moment où les spéculations sur la sortie de la Grèce de la zone euro vont bon train, il faut comprendre qu’Athènes ne peut survivre sans la monnaie unique et que l’Europe ne peut se permettre qu’elle en sorte. Voilà pourquoi chacun doit jouer cartes sur table.
Dans plusieurs pays et régions, le verdict des électeurs est tombé : la cure uniquement à base d’austérité appliquée au sein de la zone euro est un échec. Il s’agit maintenant de l'entériner et d’engager des négociations qui s’annoncent éprouvantes, au risque de trouver des compromis maladroits. Mais pour la Grèce, il est urgent d’être prêt à tout. Et de distinguer les menaces des chantages qui s’échangent en ce moment.
Retour à la drachme
Premier point. La Grèce n’est pas en mesure de survivre par elle-même. Sans les aides de l’Europe et du Fonds monétaire international (FMI), elle manquera très vite d’argent pour payer les salaires des fonctionnaires et pour acheter à l’étranger ce dont elle a besoin pour sa survie, à commencer par les produits alimentaires et le pétrole.
Deuxième point. Après la restructuration imposée aux créanciers privés, aujourd’hui près de la moitié de la dette grecque est entre les mains de l’Europe ou du Fond monétaire international. Donc, si la Grèce ne paie pas, ce sont surtout les contribuables des pays de la zone euro, c’est-à-dire nous tous (un millier d’euros par tête, selon une estimation sommaire), qui en seront de notre poche.
Troisième point. Le retour à la drachme ne serait avantageux que dans l’imagination d’économistes peu informés, américains pour la plupart. On a appris récemment que le gouvernement de Georges Papandréou avait commandité une étude d’où il ressortait que même les deux secteurs qui procurent à la Grèce ses revenus les plus importants, le tourisme et la marine marchande, ne seraient guère avantagés par une monnaie dévaluée.
Quatrième point. La véritable inconnue est celle des dommages collatéraux que – outre le non paiement de la dette – une éventuelle banqueroute de la Grèce causerait aux autres pays de la zone euro. En premier lieu, le différentiel avec les bons du trésor allemands ne manquerait pas de se creuser. Certes, les conséquences n’auraient pas le même poids pour chacun : elles seraient plus lourdes pour les pays faibles, à commencer par le Portugal, puis l’Espagne, et l’Italie. Plus légères pour l’Allemagne.
La solidarité ou le déni
Il n’y a pas de réponse évidente à la question que se posent tous les ministres de l’Eurogroupe qui se sont réunis le 14 mai à Bruxelles : faut-il soutenir davantage la Grèce ou la laisser couler à pic ? À première vue, du moins pour l’Italie, la solidarité semble moins coûteuse que le déni ; et pourtant, si on regarde vers l’avenir, une Grèce non assainie deviendrait un boulet.
Étant donné que deux crises politiques s’entremêlent, l’une qui concerne les mécanismes de décision de l’Europe, l’autre les partis grecs, Il serait temps de réfléchir sur les alternatives à envisager, et ce à travers un raisonnement politique.
À Athènes, un système politique s’effondre. Il faut se demander si la défaite des deux partis jusque là dominants – la Nouvelle Démocratie et les socialistes – est due aux délais trop courts exigés par l’Europe pour assainir sa dette ou à la distribution inique et inefficace des sacrifices nécessaires, qui continue à protéger les clientèles et les puissants.
La main au portefeuille
L’Europe avait réclamé des délais plus courts que ceux du FMI précisément parce qu’elle se méfiait des hommes politiques au pouvoir à Athènes. A présent, elle se méfie aussi des électeurs. Leurs votes se sont déplacés vers les politiciens des mouvements émergents, mais qui racontent des mensonges : que la Grèce peut faire chanter les autres pays plus efficacement, en menaçant de les entraîner dans le gouffre s’ils ne mettent pas la main une fois de plus au portefeuille.
Contre ces illusions, c’est à l’Allemagne et aux autres pays rigoristes de démontrer que le chantage est vain, parce que nous, nous ne tomberons pas dans le gouffre. Il leur faut plutôt jouer cartes sur table, en précisant quels gestes de solidarité ils seraient prêts à faire en direction des autres pays fragilisés par la crise, dans le cas où se formerait à Athènes un gouvernement décidé au bras de fer. Sinon, dire aux Grecs “marche ou crève” se révélerait un bluff, ce que les marchés ont déjà tendance à croire.
Traduction : Françoise Liffra
InfoGnomon
ΜΟΙΡΑΣΤΕΙΤΕ
ΔΕΙΤΕ ΑΚΟΜΑ
ΠΡΟΗΓΟΥΜΕΝΟ ΑΡΘΡΟ
Προσφυγή κατά του Άρη από τον Σηφάκη
ΣΧΟΛΙΑΣΤΕ